Freitag, 17. August 2012

17. August 2012


Obwohl heute Freitag ist, muss ich nicht zur Arbeit. Ich habe mir einen Tag Urlaub nehmen können, um auch mich von dem vielen Stress zu erholen J. Das hätte allerdings nur geklappt, wenn ich Nadine nichts davon erzählt hätte. Da Nadine das aber wusste und der Zufall ein wenig mitgeholfen hat, habe ich um 8:30 Uhr den ersten Termin. Es hat sich der dritte Anbieter von Photovoltaikanlagen bei uns gemeldet. Er möchte uns ein Angebot unterbreiten und hat daher unser Scheunendach besichtigt. Irgendwie hat er das gleiche erzählt, wie seine beiden Vorgänger und hat sich nach einer Stunde Gesprächsdauer verabschiedet – zuversichtlich uns bald ein gutes Angebot zu unterbreiten. Seine Zuversicht konnten wir ehrlich gesagt nicht teilen. Nachdem ich bereits am 20. Juni  die Anfrage gestartet hatte und nachdem ich zwei Anbieter bei uns hatte nicht ein einziges Wort mehr von denen gehört habe, seit deren Besuch, habe ich kein großes Vertrauen mehr in diese Branche…

Direkt im Anschluss an diesen Termin ist der Bezirksschornsteinfeger zum Kehren der Schornsteinfeger und zur Durchführung der Feuerstättenschau erschienen.

Ich war gerüstet. Ich hatte mir genau überlegt mit welchen Argumenten ich die unbegründeten Vorwürfe des unsympathischen Paragraphenreiters abschmettern wollte. Ich habe im Internet recherchiert und mich mit Bestandsschutzregelungen für alte Häuser beschäftig. Ich kenne die Übergangsregelungen der Bundesimmisionsschutzverordnung. Ich habe anhand von Negativbeispielen aus dem Internet alle verdächtigen oder auffälligen Dinge aufgeräumt. Der Bezirksschornsteinfeger wurde also erwartet!

Und dann das! Der Mann war nett, sympathisch und hilfsbereit. Er erklärte mir alles über die Bestandsschutzregelungen, in die er auch direkt unser Haus einordnete. Er führte geduldig die Regelungen Bundesimmisionsschutzordnung aus und besichtigte mit mir vom Kachelofen bis zum Schornstein das ganze Haus. Es gab überhaupt nichts zu diskutieren! Aber leider gab es trotzdem schlechte Nachrichten. Um es kurz zu machen: Wir können und dürfen den Ofen nicht mehr verwenden, bis einige teure und aufwendige Reparaturen erfolgt sind. Die Begründung für diese Entscheidung ist aber auch naheliegend und einleuchtend. Wir werden uns auch freiwillig dran halten. Schlimmster Punkt ist sicherlich der große Riss im Schornstein. Im oberen Bereich direkt unter dem Dachfirst kann man quasi durch den Schornstein durchschauen. Das ist zwar im Normalbetrieb nicht tragisch, da das ganze soweit oben ist und der Zug trotzdem aufgebaut wird. Sollte es jedoch einmal zu einem Schornsteinbrand kommen, dann wird unser Dachstuhl mit Sicherheit auch in Flammen stehen. Ich finde das ist ein guter Grund auf den Schornsteinfeger zu hören. Außerdem ist der Kamin krumm und im oberen Bereich viel zu groß für nur einen Ofen. Wir werden also eine Sanierung mit Edelstahlrohr durchführen müssen. Das erschlägt dann auch gleich die mangelhafte Isolierung des Schornsteins zum Deckengebälk. Als dritten Mangelpunkt behebt das Edelstahlrohr auch die noch existierende Räucherkammer. Diese soll nämlich in Richtung Schornstein zugemauert werden.  Und zu guter Letzt läuft die gültige Übergangsregelung für unseren Ofen nur noch bis 2015. Das wird also ein teures Vergnügen. Wenn man sich vor dem Kauf des Hauses so tief in die Details begeben hätte, dann wäre sicherlich noch eine Verhandlungsrunde über den Kaufpreis nötig gewesen. Das Thema ist allerdings durch und wir werden diesen Winter nicht mit Holz heizen…

Danach konnte ich dann zumindest noch ein bisschen meinen Urlaubtag genießen und habe ein gemütliches zweites Frühstück mit einen Eltern drangehängt. Gemeinsam mit einem Vater habe ich danach die Bruchsteinmauer um das Beet fertig stellen können. Es war ziemlich anstrengend und schweißtreibendend, aber am Ende des Tages war auch das endlich geschafft.

 

1 Kommentar:

  1. tja...das hätte ich zu gern gesehen
    Zitat "der Bezirksschornsteinfeger zum Kehren der Schornsteinfeger "
    war bestimmt ein urkomischer Anblick *lol

    die Einfassung sieht dafür um so besser aus und ist garnicht "lachhaft"
    DD P.

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