Montag, 30. Mai 2011

29.05.2011

Ein neuer Tag bricht an und das Schlafzimmer ruft. Heute geht es dem Holzfußboden an den Kragen. Aber, unter was für welchem Lärm! Die Parkettschleifmaschine macht einen unglaublichen Krach. Mit Ohrenschutz lässt es sich zwar aushalten, aber schön ist das nicht. Da die alten Dielen über die Jahre ganz schön krumm und buckelig geworden sind, muss ich einige Millimeter abschleifen. Hinzu kommt, dass unsere Vor-Vor-Vorbesitzer (oder so ähnlich) nicht gerade an Farbe gespart haben. Die dicke Farbschicht führt zu einem netten Geruch, der sich trotz Staubbeutel mit einem feinen Staub in der Luft mischt. Durch den ohrenbeteubenden Lärm kann ich natürlich auch kein Fenster öffnen (Es ist schließlich Sonntag!). Nicht vergessen sollte man, dass es irgendwo zwischen 25 und 30°C sind und ein kleiner Luftzug auch aus Temperaturgründen ganz nett gewesen wäre.  Also, wirklich ein schöner Tag! Etwas frustrierend kam hinzu, dass ich deutlich langsamer vor ran kam als erwartet. Irgendwann ruft Nadine dann zur Kaffeepause, in der ich kurzerhand eingeschlafen bin!

Da ich ja eine liebevolle Frau habe, lässt Nadine mich schlafen und pinselt in der Zeit das Ankleidezimmer weiß an. Ich werde wieder wach und schnappe mir die Schleifmaschine. Dieses Mal arbeite ich bis zum Abendessen. Da ich nicht wieder eingeschlafen bin, schleife ich weiter bis Nadine mir die Arbeit verbietet. Gerade hat sich der erste Nachbar über den Lärm beschwert. Es ist neun Uhr abends! Ich bin leider nicht fertig geworden und doch irgendwie enttäuscht.

Da es oftmals in meinen Berichten so wirkt, als ob Nadine nicht viel im Haus arbeiten würde, muss ich hier das mal klar stellen. Den ganzen Sonntag hat Nadine in irgendeiner Weise für unseren Umbau gearbeitet. Während die Waschmaschine lief, das Geschirr abgespült wurde, das Essen gemacht wurde, die Kaffeepausen vorbereitet, der Hund Gassi gegangen ist, die Wäsche aufgehängt wurde usw. konnte ich die Schleifmaschine bedienen. Und in der Zeit zwischen den genannten Dingen hat Nadine solange die alte Holztür vom Ankleidezimmer bearbeitet, bis ein knallroter Nacken die Intensität der Rheinhessischen Sonne bewies. Während eines solchen Projektes ist es zwingend notwendig, dass die Aufgaben des normalen Alltages auch irgendwie war genommen werden. Da ich aber jeden Tag im Haus arbeite, bleibt das im Augenblick alles an meiner Frau hängen. Das dies neben ihrer Arbeit auch eine erhebliche zusätzliche Arbeit ist, ist jedem klar, aber dass ich nicht täglich in meinem Bautagebuch darüber schreiben kann, liegt in der Natur der Sache. Es geht euch schließlich gar nichts an, was es bei uns zum Essen gibt und ob meine Unterhosen wieder gewaschen werden mussten!

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